Was ist Mediation ?
Jeden Tag werden wir mit Konflikten konfrontiert, denn wo Menschen sind, entstehen eben Konflikte. Vom Lateinischen „confligere“ abgeleitet, kämpfen Menschen und Gruppen oder Verbände und vor allem auch Mitarbeiter in Unternehmen um ihre Ansichten, Wertevorstellungen und vermeintlichen Rechte. Oft kommt es dabei zu Emotionen wie Angst, Aggression und Gleichgültigkeit, was die Fronten schnell erhärtet.
Dieser Konflikt an sich ist nichts Schlimmes, sondern eben nur Ausdruck unterschiedlicher Interessenlagen im Unternehmen. Jeder Beteiligte führt seine Ansicht der Sachlage aus und sieht damit das Unternehmen so am besten gestellt und dies ist für den Unternehmenserfolg grundsätzlich förderlich – also haben Konflikte zunächst generell gesehen was Gutes für Fortschritt und Innovation im Unternehmen.
Es gibt aber Situationen in denen Ansichten über Arbeitsabläufe, Verhandlungen und Diskussionen zwischen den Parteien letztendlich „festgefahren“ sind und dann kommt die Mediation ins Spiel.
Mediation kann somit wörtlich mit „Vermittlung“ übersetzt werden, womit eine Vermittlung in Streitigkeiten bis zur Herbeiführung einer von allen Seiten akzeptierten Lösung gemeint ist.
Der neutrale Mediator hilft also den streitenden Parteien, einvernehmlich einen Konflikt zu lösen. Der Mediator spricht aber keine Entscheidung, kein Urteil und keinen Schiedsspruch, sondern verhilft den Parteien zur eigenständigen Erarbeitung einer Konfliktlösung. Zu diesem Zweck schafft der Mediator den Rahmen für Verhandlungen, um den Weg zu einer einvernehmlichen Regelung zu ebnen. Wie ein Moderator lenken sie den Kommunikationsverlauf durch gezielte Fragetechniken und aktives Zuhören.
Die Konflikte im Unternehmen werden also ohne die Einschaltung von Anwälten sowie Gerichten und ohne störende Öffentlichkeit oder Presse außergerichtlich und diskret beigelegt.
Die Mediation ist demnach also in Summe eine „freiwillige außergerichtliche Methode zur allgemeinen Konfliktbeilegung von Menschen“.
Mein Fokus liegt auf dem Bereich der Wirtschaftsmediation und Schlichtung.
Die Wirtschaftsmediation wird Betrieben, Unternehmen und Verbänden angeboten, um Konflikte zwischen zum Teil einzelnen Arbeitnehmern, Abteilungen, Arbeitgebern, Geschäftsführungen und Führungskräften sowie Betriebsräten und Gesellschaftern/Aufsichtsräten zu lösen. Häufig werden durch die Mediation Mitspracherechte, Veränderungen von Arbeitsabläufen, Umstrukturierungen, Mobbing oder z.B. Betriebsübergaben gelöst. Die Wirtschaftsmediation kann auch Konflikte mit Lieferanten, Kunden sowie zwischen Geschäftspartnern und Konkurrenten aufarbeiten.
Weitere Beispiele hierfür sind u.a.:
- In Familienunternehmen zwischen Familienmitgliedern und deren persönlichen Ausrichtungen des Unternehmens oder bei einem Generationenwechsel, dort gibt es auch oft Probleme bei der strategischen Ausrichtung des Unternehmens
- Im Projektmanagement - Projekte zeichnen sich durch komplexe Sachverhalte und Strukturen aus sowie eine zeitliche Befristung und vor allem Teamarbeit. Häufig treten hier Konflikte auf die sich auf Termine, Kosten und Qualität negativ auswirken.
In der Welt der Mediation gibt es unzählige wissenschaftliche Ansätze hinsichtlich Kontrolle, Steuerung und Durchführung eines Mediationsprozesses.
Ich denke an dieser Stelle wieder rein pragmatisch und werde vor allem meine Erfahrungen aus meinem Arbeitsleben und meinen Funktionen auf allen betrieblichen Ebenen nützen.
In all meinen beruflichen Stationen bin ich betrieblichen Konflikte begegnet wie sie eben in allen Unternehmensbereichen täglich vorfallen. Mit einer meiner Aufgaben war es - insbesondere in meiner Funktion als Geschäftsführer - diese zu erkennen und nachhaltig zu lösen.
Die Schlichtung als ergänzende Methode zur Mediation
In der Literatur werden die Begriffe Mediation und Schlichtung häufig verwechselt oder sogar synonym verwendet. Zwar haben beide Konfliktlösungsmethoden ihre Gemeinsamkeiten, aber die Schlichtung unterscheidet sich von der Mediation in der Weise, dass die Parteien - wenn sie wie in der Mediation nicht ihre Lösungen selbst erarbeiten können oder wollen - den Schlichter um einen EINIGUNGSVORSCHLAG bitten.
Dem Mediator obliegt, die Kontrolle und Steuerung des Mediationsverfahrens. Er führt, steuert und leitet die Beteiligten durch die einzelnen folgenden Phasen der Mediation.
1. Phase: Grundlagen schaffen
hier erläutert der Mediator was eine Mediation ist und welches Ziel sie verfolgt und nimmt den Teilnehmern damit die „Spannung“ und „Angst“ vor diesem Prozess.
2. Phase: Klärung des Istzustands also den Sachverhalt der Situation
jede Partei erläutert aus ihrer Sicht den Inhalt des Interessenkonfliktes ohne bereits in die Tiefe zu gehen und veranschaulichen welche Argumente die einzelnen Parteien vorbringen und wo die Spannungen bestehen. Die SACHEBENE ist damit geklärt und mehr aber noch nicht. Und wir geben einen zeitlichen Rahmen vor, indem wir uns bewegen, um es nicht ausufern zu lassen und die Zeit für alle Beteiligten einzugrenzen.
3. Phase: Interessen, Ziele und Bedürfnisse
Hier deckt der Mediator erste Hintergründe, Emotionen auf durch die Wortmeldungen und Erklärungen der Teilnehmer - hier geht es dann bereits in die BEZIEHUNGSEBENE.
Es herrscht also eine klare Trennung von Sach- und Beziehungsebene.
Es geht darum, die Bedürfnisse der Konflikt-Parteien herauszuarbeiten - dadurch werden die einzelnen Schnittmengen definiert wo die Spannungen bestehen. Diese sind so zu formulieren, dass sie für alle verständlich sind.
4. Lösungsansätze
Hier entwickeln die „streitenden“ Parteien selbst- und eigenständig erste Lösungsvorschläge - hierbei unterstützt der Mediator die Parteien auf die Weise, dass sie selber Ideen entwickeln und kreativ werden. Die erarbeiteten Lösungsansätze sollten von allen Beteiligten gemeinsam in einer sogenannten Abschlussvereinbarung verabschiedet werden.
5. Abschlussvereinbarung
In der Abschlussvereinbarung werden demnach die Lösungsansätze formuliert und dokumentiert sowie erste weitere Schritte manifestiert und abschließend von allen unterschrieben.
Die Abschlussvereinbarung sollte nicht als Kriterium für den Erfolg einer Mediation herangezogen werden. Der Erfolg der Mediation liegt allein darin begründet, dass die Medianden gemeinsam eine Lösung erarbeitet und gefunden haben, die den Ansprüchen aller gerecht wird.
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